tičijo, da se predloži in sklene državna postava zarad naprave železnice z normalnim tirom iz Trsta v Loko, katera je iz državnih obzirov in vsled kupčijsko-po- litičnih razmer neobhoduo potrebna, katera bi se slučajno podaljšala do Launsdorfa na Koroškem. Der hohe Landtag wolle beschließen: Der Landesausschnß werde beauftragt, im Namen des Landes Krain an die beiden Häuser des hohen Reichsrathes und an das hohe Ministerpräsidium eine Petition um Vorlage und Beschlußfassung eines Reichs- gesctzes behufs der im hohen Reichsinteresse gelegenen und in handelspolitischer Beziehung unbedingt nothwen­ digen Erbauung einer normalspurigen Locomotiv-Eisen- bahn von Triest nach Lack, welche eventuell nach Launs­ dorf in Kärnten fortzusetzen wäre, zu unterbreiten. Abgeordneter Luckmanrr: Hoher Landtag! Zur Unterstützung dieses Antrages bezüglich einer zweiten Bahnlinie, die ans Meer führen würde, möchte ich mir erlauben, Einiges bezüglich der Tarife der Süd­ bahn zur Kenntniß zu bringen und dann einen dies­ bezüglichen Resolutionsantrag zu stellen. Es ist den Herren Abgeordneten wahrscheinlich bekannt, daß wir seit vielen Jahren eine bedeutende Mühlenindnstrie in Krain haben; dieselbe hat lange Zeit bestanden, bevor es überhaupt Eisenbahnen gegeben hat. Es ist damals das Getreide von Ungarn ans der Save bis Salloch herauf geführt und dann zn den verschiedenen Mühlen gebracht worden, von welchen dasselbe vermahlen und dann als Mehl exportirt wurde. Sie wissen, daß das Land Krain nicht soviel Getreide prodnzirt, daß die vielen Mühlen des Landes eine genügende Menge zn vermahlen be­ kämen. Es ist also die Basis dieser Industrie die ge­ wesen, ungarischen Weizen zn vermahlen, und dann das Mehl zu exportiren. Wir hatten damals eine blühende Mühlenindnstrie, einen blühenden Getreidehandel. Ich erlaube mir zu bemerken, daß nach dem Ausweise der Handelskammer Krain 1566 Mühlen mit 4677 Mahlgängen besitzt. Nachdem die Südbahn eröffnet wurde, hat der Wassertransport des Getreides aufgehört und es wurde der mehr sichere und schnellere Transport ans der Eisen­ bahn vorgezogen; die Mühlen konnten jedoch noch weiter arbeiten, bis dieselben vor ungefähr 20 Jahren durch die Differenzialtarife hart betroffen wurden. Man hat es nämlich heraus gefunden, daß es der Bahn billigere Selbstkosten verursacht, einen Artikel eine gewisse Strecke weiter zn verführen, als eine verhältnißmäßig kürzere Strecke; so wurden denn die Differenzialtarife eingeführt, welche die Mühlenindustrie benachtheiligten; da nämlich dabei zwei kurze Strecken zu verrechnen tvaren, einmal bei der Umladung des Getreides in Laibach und dann der weitere Transport des Mehles nach Triest. Dieses Verhältniß hat die Handelskammer seiner­ zeit zu wiederholten Vorstellungen veranlaßt, ohne daß eine Aenderung in den Tarifsätzen erzielt worden wäre, weil tue Bahn theilweise mit Recht geltend machte, daß sie ihr eigenes Interesse schützen und bei Berechnung der Tarife die Selbstkosten sich vor Augen halten müsse. Die Mühlen haben damals einen schweren Stand gehabt, sie haben jedoch trotzdem weiter gearbeitet, obwohl mit einem geringeren Nutzen; der Mehlhandel jedoch, für welchen die Weiterversendung unmöglich war, wurde eingeschränkt. Was jedoch in letzter Zeit stattgefunden hat, über­ trifft die ungünstige Maßregel der Differenzialtarife be­ deutend. Auf Anstürmen der allmächtigen Ungarn, welche uns, ich muß es mit Bedauern sagen, in handelspolitischen und Eisenbahnfragen vollständig beherrschen — und eine bedeutende Mühlenindustrie besitzen, hat sich die Südbahn­ gesellschaft veranlaßt gesehen, den ungarischen Mühlen in Bezug auf die Verfrachtung des Mehles Mn Budapest nach Triest und Fiume bedeutende Conzessionen zu machen, so, daß man nach meiner Ansicht, wenn nicht die gleichen Begünstigungen auch auf Krain angewendet werden, sagen kann, daß unserer Mühlenindustrie der Todesstoß ver­ setzt wurde, und dieselbe keine Existenzberechtigung mehr hat, denn die krainischen Mühlen werden künftighin ab­ solut nur für den krainischen Consum arbeiten können. Zum Nachweise dieser Verhältnisse bitte ich folgende Zahlen anhören zu wollen: Das Getreide oder Mehl wird von Budapest zu gleichen Frachtsätzen, nämlich um 1 fl. 8 kr. pr. Meter- zentner nach Triest verführt, wenn jedoch die Bahn diese Artikel bis Laibach führt, so ist 1 fl. 30 kr. pr. Meter- zentner Fracht zu zahlen; es ist also diese kürzere Strecke um 22 kr. theuerer, als die Strecke Pest-Triest oder Pest- Fiume, denn Fiume hat dieselben Frachtsätze wie Triest, denn Ungarn will nicht zulassen, daß in Bezug Fiumes eine Differenz entstehen sollte. Wenn man annimmt, daß der krainische Müller, welcher Getreide nach Laibach um 1 fl. 30 kr. pr. Meterzentner bezieht, noch 44 kr. Fracht zahlen muß, um das Mehl nach Trieft zu bringen, so kostet ihn die ganze Fracht von Budapest nach Triest 1 fl. 74 kr. Nehmen wir dagegen an, daß von Budapest direkt nach Triest, also dieselbe Strecke der Transport nur 1 fl. 8 kr. kostet, so zeigt sich eine Differenz von 66 kr. pr. Meterzentner. Wenn wir nun andere Stationen nehmen, die bedeutende Getreidesendungen haben, wie ßiofok, so sehen wir, daß hier wiederum die Fracht 1 ft. 8 kr. bis Triest kostet, von Šiofof nach Laibach hingegen 1 fl., von Laibach bis Triest 44 kr., gibt 1 fl. 44 kr. gegen 1 fl. 8 kr. Die Fracht von Kanisza nach Triest kostet 92 kr. pr. Meterzentner, Kanisza-Laibach 80 kr., Kanisza - Laibach - Triest noch 44 kr. dazu, also 1 fl. 24 kr., wodurch sich eine Differenz von 32 kr. ergibt. Nun, meine Herren, muß man bedenken, daß Ge­ treide und Mehl Massenartikel sind, bei welchen sich sowohl der Handelsmann als auch der Müller mit dem Minimalnutzen begnügen muß, denn nur der Massen­ verkehr entscheidet hier. Die Mühlen in Krain haben im Jahre 1875 nach dem statistischen Ausweise 550.000 Meterzentner Getreide vermahlen; damit ist ein Maß­ stab geboten, um den Schaden zn ermessen, der für unser Land resp. für seine Mühlcnindnstrie entsteht, dieser Schade trifft aber nicht bloß die Mühlenindustrie, sondern auch diejenigen, die darin Kapitalien investirt haben und er ist oft noch größer. Wir bemühen uns stets, die krainische Industrie zu heben und den Leuten anzurathen, die Mühlenindustrie geht nicht mehr, rufen wir lieber eine andere Industrie in's Leben. Aber, meine Herren, wenn die Kapitalisten sehen, wie durch eine Verfügung der Südbahn auf die Begünstigung einer anderen Strecke oder ans einen hervorragenden Wunsch der Ungarn eingegangen wird, um so der wichtigen Mühlenindustrie in Krain jeden Boden zn entziehen, da wird jeder Ka-