Landeshauptmann: Diese Interpellation ist an den Herrn Berichterstatter gerichtet. Wünschen der Herr Berichterstatter vielleicht darüber zu sprechen? Berichterstatter Lipold: Ueber diesen Punkt wurde im Ausschüsse allerdings nicht verhandelt, ich glaube aber, daß auch der Schul= ausschuß kaum geneigt sein wird, die Vertretung der Hauptstadt Laibach durch einen speziellen Abgeordneten im Landesschulrathe zu befürworten. Ich bitte jedoch zum Behufe einer Besprechung mit dem Ausschüsse, die Sitzung auf einige Minuten zu un= terbrechen. Die Sitzung wird um 1¼ Uhr unterbrochen und um 1½ Uhr wieder ausgenommen. — Seja so preneha ob 1¼ uri in zopet prične ob 1½ uri. Landeshauptmann: Der Herr Berichterstatter hat das Wort. Berichterstatter Lipold: Der Schulauöschuß hat beschlossen, bei seiner Ter= tirung zu bleiben, u. z. aus dem Grunde, weil derselbe bei Beginn der Verhandlungen es sich zum Prinzipe ge= macht hat, das im Vorjahre beschlossene Gesetz, insoweit es mit der heurigen Regierungsvorlage übereinstimmt, aufrecht zu erhalten. Da nun in dem vorjährigen Entwürfe von einer Vertretung der Stadt Laibach im Landesschulrathe keine Rede war, so wurde dieser Punkt auch in dem vorlie= genden Entwurfe nicht berührt. Landespräsident: Die Regierung ist durchaus nicht entgegen, wenn dieser Zusatz aufgenommen wird, und zwar um so weniger, nachdem auch in mehreren anderen Kronländern eine ähnliche Bestimmung in dem Schulaufsichtsgesetze vor= kommt. Abgeordneter Deschmann: Ich beantrage daher, daß im §. 34 als Punkt 3 angenommen würde: „aus einem Abgeordneten des Lai= bacher Gemeinderathes". (Unterstützt — se podpira.) Bei der Abstimmung wird der Antrag Deschmann abgelehnt und der Ausschußantrag angenommen; bei §. 35 ergreift das Wort: — Pri glasovanju se ovrže nasvet poslanca Dežmana in obvelja nasvet odborov; k §.35. poprime besedo:) Abgeordneter Dr. v. Kaltenegger: Abgesehen von einem Druckfehler, der sich leicht verbessern läßt, indem es heißen soll „auf Antrag des Ministers" statt „des Ministeriums", habe ich mir das Wort erbeten, um den Antrag zu stellen, bezüglich dieses Paragraphen auf die Regierungsvorlage zurück zu greifen. Die Differenz besteht darin, daß nach der Regierungs= vorlage bezüglich der zwei Mitglieder des Landesschulrathes, welche katholische Geistliche sind, die Ernennung Se. Maje= stät der Kaiser nur nach Einvernehmen des fürstbischöf= lichen Ordinariates vorzunehmun hat, während es hier heißt: „Ueber Vorschlag des fürstbischöflichen Ordinaria= tes; ferner, daß bezüglich der zwei Mitglieder des Lehr= standes der Vorschlag des Landesausschusses einzuholen ist, während nach der Regierungsvorlage demselben weder ein Vorschlagsrecht zusteht, noch ein Einvernehmen desselben vorgesehen ist. Ich muß gestehen, daß ich nach der Natur des Landesschulrathes und nach der Art und Weise, wie er zusammengesetzt ist, keinen Grund einsehe, warum die Ernennung dieser zwei Kategorien von Mitgliedern von dem Vorschlage der betreffenden Organe abhängig sein soll. Ich sehe dadurch das Eruenmingsrecht wesentlich beschränkt, ja, insoweit als sich die Ansicht des Präsen= tanten in seinem Vorschlage und die des Ernennenden zu einer persönlichen Frage zuspitzen sollte, und jeder auf seiner Anschauung beharrt, das Zustandekommen des Schul= rathes erschwert. Der Landesschulrath soll einerseits Mit= glieder haben, welche rangsweise und unmittelbar das Landesinteresse als solches wahrnehmen, und dieses In= teresse ist nach meiner Meinung gewahrt, indem zwei Ab= geordnete des Landesausschusses Sitz und Stimme im Schulrathe haben; warum nun derselbe auch zwei Mit= glieder des Lehrstandes vorschlagen soll, welche zwar auch im Landesinteresse, doch nur eigentlich mittelst Verwerthung ihrer Berufs= und Fachkenntnisse mitwirken sollen, sehe ich nicht ein. Sie zu wählen in den Landesschulrath, der eine Behörde ist, welche über Ermächtigung Sr. Majestät zusammengesetzt wird, bleibt also unbeschränkt. Aus diesem Grunde glaube ich, daß das Einver= nehmen mit dem fürstbischöflichen Ordinariate vollkommen genügt, um die zwei katholischen Geistlichen zu berufen. Ich beantrage daher, §. 35 nach der Regierungs= vorlage anzunehmen. (Der Antrag wird unterstützt — nasvet se pod= pira.) Poslanec dr. Costa: Jaz si ne morem kaj, da se ne bi čudil čez to, da se v deželnem zboru ugovarja zoper §. 35., kakor ga je izdelal šolski odsek. Gospod dr. Kaltenegger pravi, da je ta šolski svet deželni urad in to je istina, pa ravno zarad tega ne zapopadem, da bi učitelje zbirali samo ministri in jih imenoval presvitli cesar. Jaz pa mislim, da ima naš deželni zbor v tem para- grafu lepo priložnost in dolžnost varovati avtonomijo deželno. Naj viši urad šolski je deželni šolski svet in če bi mi po izgledu druzih dežel ravnali, ne samo v Avstrii, ampak zunaj Avstrije, bi mi morali reči, da sestavljanje šolskega deželnega sveta mora biti tako, da se avtonomija določno izražuje v njem. Mi tega nismo storili, mi smo se držali načel, ki jih ima vladna predloga; mi pustimo v vladni predlogi, da presvitli sesar imenuje največo večino udov tega šol- skega sveta in zastopniki deželnih interesov sta samo dva deželna odbornika, če se tedaj je čuditi o tem, se je čuditi čez to, ker hočejo deželni poslanci obrniti še šolski svet v tako mašino, v kteri bo imela vlada gotovo naj večo večino pri glasovanju in zastopniki dežele so v taki manjšini, da jihova beseda nič velala ne bo. Gospoda moja, če je to svobodna, liberalna misel, potem rečem jaz, dajmo vse ravnanje vladi, in nehajmo naše delovanje tu v deželnem zboru. Vlada ima predsednika, ima referenta, ima šolske inšpek-